Äußere Unsicherheit unterstützt innere Unsicherheit und (Selbst-) Zweifel.
Das wird in kritischen Zeiten sehr deutlich.
Sogar Menschen, die als sehr reflektiert, innerlich gefestigt und klar gelten, fangen an unsicher zu werden. Zweifel sind normal und ein gewisses Maß an Unsicherheit damit auch. Allerdings begünstigt allgemeine Panik das Gefühl, irgendwie komisch oder seltsam zu sein, wenn man davon nicht betroffen ist.
Das ist für eine ganz Weile gut auszuhalten. Sobald aber ein bestimmter Grad überschritten ist, beginnen quälende Fragen aufzusteigen.
Bei manchem geht dies schneller, bei anderen dauert es etwas länger.
Es ist abhängig von den eigenen Erfahrungen und den erlernten Strategien.
Je genauer Du Dich kennst, desto besser kannst Du die äußere Lage einschätzen und unabhängiger davon bleiben.
In meinen Netzwerken werden gerade sehr viele Beschwerden laut.
Von Müttern, die sich über die Väter beschweren, weil sie sich überhaupt nicht um die Kinder kümmern, sondern einfach ihre Tür hinter sich schließen.
Von Eltern, die auf die Schule und die Lehrer schimpfen, weil sie sich eine gute Zeit machen und die Eltern ihre Arbeit übernehmen müssen.
Von Menschen, die auf ihr Unternehmen, die Regierung, die Freiheitsliebenden, die Ängstlichen, die Systemtreuen, die Rebellen, die Verschwörungstheoretiker, die Kinderlosen, die Familien, die… ach, am besten auf alle schimpfen.
Weil ich heute im Familienkreis schon aus ähnlichem Grund ein längeres Gespräch hatte und ich davon ausgehe, dass Dich das genau so anpiept wie ganz viele, weil Du nämlich jemand bist, der nicht jammert, sondern macht. Weil Du nicht abwartest bis irgendwas passiert oder jemand entscheidet, sondern anfängst Deine Zukunft selbst zu gestalten, hier ein paar Möglichkeiten, um mit Jammern, Klagen, Schimpfen klar zu kommen.
- Gedanklich Abstand nehmen.
Das könnte allen Empathen etwas schwerer fallen. Doch genau dieser Schritt ist wichtig, für den emotionalen Abstand. - Eine Atempause nutzen, um zu fragen: Und was willst Du jetzt von mir? Alternativ auch gern: Was gedenkst Du nun zu tun? – damit bekommst Du Deinen Gegenüber im Idealfall aus dem Jammerkarussell.
- Wenn Dein Gegenüber sich mit Dir über die Zukunft und Lösungsmöglichkeiten austauscht: Gut gemacht! Du hast ihn aus dem Jammertal zu mehr Zukunftsorientierung gebracht.
- Emotionen in Worte fassen ist – gerade bei Dir wichtigen Personen – ein gut funktionierender Schritt zu einem besseren Austausch.
- Wenn das nicht hilft, dann sei höflich, aber bestimmt und verabschiede Dich.
Natürlich steht Dir jederzeit frei, für diese Gespräche einfach nicht zur Verfügung zu stehen.
Schweigen und die Ohren auf Durchzug stellen hilft manchmal. Könnte aber Konsequenzen für die Beziehung haben. Du solltest also gut abwägen, bei wem das geht und bei wem nicht.
Es gibt noch jede Menge mehr Möglichkeiten, wie Du in diesen Situationen reagieren kannst und gut für Dich sorgen kannst.
Denn das schlimmste an diesen Gesprächen sind meist die Dir danach fehlende Energie. Sie wurde einfach abgesaugt.
Das kannst Du mit Dir machen lassen, wenn Du davon zu viel hast, noch sehr jung bist oder verlässliche Strategien des Auffüllens für Dich gefunden hast.
Ansonsten wäre es klug,
- die oberen Strategien zu verwenden,
- solchen Gesprächspartner möglichst selten zu begegnen bzw.
- Dich nicht auf diese Gespräche einzulassen.
Sobald Du weißt, was Du willst und was bzw. wer Dir wichtig ist, ist es einfacher damit umzugehen.
Sei nicht zu hart mit Dir, wenn es nicht gleich klappt oder Dir Dein schlechtes Gewissen immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Du kannst einfach dranbleiben und weiterüben. Irgendwann erkennst Du Situationen und Menschen, die Dir Deine Energie klauen und kannst viel besser mit ihnen umgehen.
Wenn Du die Abkürzung willst, dann lass uns gern sprechen, wie ich Dir dabei helfen kann. Kurze Mail an info@klaudia-spielmann.de genügt.