… sagte sie und hüpfte davon.
Das war so keinesfalls abzusehen.
Denn nur 5 Minuten vorher war sie noch tief traurig. Voller Kummer und Sorgen.
Sie war davon überzeugt, dass ihr nichts gelingen und alles ganz furchtbar anstrengend würde.
Dann erinnerten wir uns gemeinsam an etwas, was die Vorgänge in unserem Kopf ganz hervorragend beschreibt.
Wie sie sich an etwas leicht erinnern kann.
Wie stark Kummer und Sorge auf anderes abfärbt.
Wie sehr Wut und Zweifel alles durcheinander bringen.
Und dann kam die Erinnerung, das Freude immer ein Idee hat.
Selbst im größten Chaos.
Selbst bei tiefster Traurigkeit.
Sogar, wenn alle Gefühle auf einmal „reden“.
Allerdings ist Freude leise.
Sie drängt sich nicht in den Vordergrund.
Hält sich zurück, wenn die anderen sich inszenieren.
Also wurde ich gefragt, wie denn die anderen zum Schweigen gebracht werden können, damit Freude wieder spürbar wird.
Das ist ganz leicht.
Als erstes ist es wichtig zu verstehen:
wen Du fütterst, der wächst.
Das war für sie total klar.
Obwohl sie erst sieben Jahre alt ist.
Also erklärte sie mir:
Wenn ich Traurigkeit füttere, wird sie größer.
Wenn ich Angst mehr Futter gebe, wächst sie.
Wenn ich Sorgen füttere, werden sie mehr.
Wenn ich aber Freude füttere, wächst sie.
Solange, bis sie meinen ganzen Kopf ausfüllt.
Cleveres Mädchen.
Was mache ich aber, wenn Freude sich schon ganz lange versteckt hält und ich sie gar nicht mehr finden kann.
(Du kannst Dir vielleicht ein bisschen mein Erstaunen vorstellen)
Dafür gibt es einen Trick.
Möchtest Du ihn wissen?
– heftiges Nicken
Ich machte es ihr vor und sofort veränderte sich erst ihr Gesichtsausdruck und direkt im Anschluss ihre Haltung.
Das ist cool, sagte sie.
Nahm ihre Sachen und flitzte mit dem Satz davon: Ich geh jetzt mal Freude füttern.
Weil Du jetzt aber nicht sehen kannst, was ich meiner Tochter gezeigt habe, beschreibe ich es Dir kurz.
Um Freude aus dem Versteck zu locken, ziehst Du einfach Deine Mundwinkel in Richtung Ohren. Also nach hinten oben.
Die Lippen sind dabei fest gespannt. Wie bei einem Grinsen.
Aber natürlich grinst Du nicht. Denn Du bist ja eigentlich traurig, wütend, ängstlich oder voller Sorgen.
Die Herausforderung besteht jetzt darin, diese Position der Mundwinkel für 60 Sekunden zu halten.
Denn so lange braucht Deine Schaltzentrale, um zu akzeptieren, dass nun nicht mehr Sorge, Wut, Trauer, Angst oder Kummer am Drücker sind, sondern Freude und Wohlbefinden.
Ab diesem Zeitpunkt ist es leichter, Freude tatsächlich zu füttern und wachsen zu lassen.
Denn Freude lädt dann auch ihre Freunde ein. Wohlbefinden, Entspannung und Zufriedenheit sind immer gern bei Freude zu Besuch.
Und wenn die vier länger beisammen sind, dann gesellen sich auch Selbstvertrauen, Erfolg und Unbeschwertheit dazu. Denn die drei wollen auf Dauer einfach nichts verpassen von dem was die anderen vier so aushecken.
Gerade, wenn Du glaubst, nichts könnte Dich aus Deinem Loch holen, hast Du nun die wohl wirkungsvollste und schnellste Erste-Hilfe, die es überhaupt gibt – von einem herzhaften Lachen mal abgesehen.
Ich bin gespannt, wie Du Freude fütterst und wieder findest.
Verrätst Du es mir?
Du weißt:
Dein Leben. Deine Entscheidung.
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