Gedankenhygiene – Schritt für Schritt zu mehr positiven Gedanken

Ich bin…

…gestresst.

…genervt.

…wütend.

…glücklich.

…zufrieden.

…gut organisiert.

Die meisten von uns “sind” ganz viel im Laufe des Tages, der Woche, des Lebens. Noch weitaus mehr, als dort oben steht.

Alle diese Aussagen sind durch das „sein“ verbunden mit einem Gefühl, mit einer Einstellung, mit einer Haltung – körperlich und geistig.

“Ich bin gestresst” fühlt sich nicht nur furchtbar an, sondern sieht auch so aus. Hektische, fahrige Bewegungen, schnelle Augenbewegungen, unkoordiniertes Handeln oft verbunden mit unvollständigen Abläufen. Bis in die kleinste Faser Deines Körpers spürst Du die Anspannung dieser Aussage. Siehst es in den Ergebnissen und womöglich gar in Deinen Mitmenschen um Dich herum.

Ganz anders sieht es aus bei “Ich bin zufrieden”. Vielleicht kannst Du Dich dunkel entsinnen, wie sich das anfühlt. Wie Du dann handelst. Du weißt sehr genau, was Du zu tun hast und was nicht. Du kennst die Abläufe und führst sie auch zu Ende. Du bist ganz bei Dir und Deiner Aufgabe – fokussiert, konzentriert, im richtigen Tempo. Dir fällt es leicht, Nein zu sagen, zu Dingen und Personen, die unwichtig sind, die noch nicht dran sind oder sich einfach nur dringend machen wollen. Du ruhst in Dir.

Kennst Du das auch?

Alle, die versuchen, möglichst viel unter einen Hut zu bekommen, dabei nichts und niemanden zu vernachlässigen und auch noch gesund zu bleiben, kennen diese Momente. Sie wollen für alle nur das Beste und vergessen dabei oft die naheliegendsten Dinge – sich selbst, die Gesundheit, die Beziehungen… Insbesondere, wenn neue, ungewöhnliche und komplexe Anforderungen den fein ausgewogenen Alltag durcheinander bringen.

Vor allem die negativen, die anstrengenden Aussagen kommen viel öfter über die Lippen als alle anderen. Ich bin gestresst. Ich bin wütend. Ich bin genervt. Und viele mehr.

Und das hat einen Grund:

Du legst den Fokus auf das Falsche.

Keine Angst! Damit bist Du nicht allein. Fast 80% aller Gedanken sind negativ. Sie haben also einen riesigen Einfluss auf uns. Etwas, dass so massiv ist, erhascht automatisch unsere Aufmerksamkeit. Hinzu kommt die emotionale Seite. Negative Gefühle nehmen wir deutlich leichter wahr als positive.

Wir erkennen sie also leichter, spüren sie deutlicher und können sie besser unterscheiden. Warum? Sie sind mit Schmerzen verbunden. Und Schmerz merken wir uns. Wir sind in dieser Materie sicherer, weil die Anzeichen deutlicher sind. Wenn Du Dich also in 80% Deiner Gedanken sicher auskennst, dann verweilst Du da eher. Blöd, dass es die negativen sind.

Fang an, es zu ändern.

Die gute Nachricht?

Du bist nicht Deine Gedanken.

Du kannst etwas ändern. Es gibt jede Menge Beweise dafür. Dafür, dass dieses Übergewicht an negativem Einfluss abgebaut werden kann. Denn wir sind uns doch einig, oder? Die positiven Dinge sind viel wertvoller. Sind aufbauender. Förderlicher. Inspirierender. Es sind die schönen Erinnerungen, die uns innerlich dieses wunderbare Gefühl bescheren. Es sind diese Gefühle, die dabei helfen gesund und stark zu werden und zu bleiben.

Die dafür sorgen, dass wir uns mögen und andere auch. Also sie uns und wir sie. Dass unser Leben einen Sinn bekommt, Spaß macht und Energie bringt.

Leg den Fokus auf die 20%!

Geht nicht?

Hier ist die Lösung

Im Kopf werden die Kämpfe entschieden. Schon immer. Auch das Leben wird durch den Kopf und die Gedanken darin gesteuert. Bewusst oder unbewusst. Nenn es Muster, Glaubenssätze, Überzeugungen, Mindset, Unterbewusstsein – egal. Mit meinen Klienten arbeite ich sehr viel in diesem Bereich.

Daher kann ich Dir heute auch die besten Tipps mitgeben, wie Du den Fokus verschiebst. Weg vom „Ich bin…“ gestresst hin zu etwas positivem.

5 Schritte zu mehr positiver Gedankenpower

1. Analysiere.Was ist gerade los?

In welcher Situation befindest Du Dich?
Wer ist alles beteiligt?

2. Höre genau hin.

Was sagt die laute Stimme in Dir?
Was die leise, kaum wahrnehmbare Stimme?

3. Übersetze die negativen Gedanken.

Beschreibe die Situation und das Gefühl. Dann wird aus “Ich bin gestresst” vielleicht “Ich habe viel Arbeit”. In der ersten Aussage hast Du keine Wahl. Du BIST es. In der zweiten hast Du die Entscheidungsmacht. Du entscheidest, was das mit Dir macht. Du entscheidest, wie Du damit umgehst.
Aus “Ich bin wütend” machst Du vielleicht “Ich habe Wut im Bauch”. Im zweiten Fall darf die Wut einfach verschwinden, wenn Du es möchtest – allein durch das Wort „haben“. Alles was Du hast, darfst Du auch wieder abgeben oder eben behalten. Deine Entscheidung. Im ersten Fall jedoch gibst Du einen Teil von Dir durch das “sein”.

4. Nutze positive oder neutrale Worte.

Welche Worte lösen bei Dir eine Verspannung, Verärgerung, negative Reaktion aus?
Verändere sie.
Lies hierzu gern auch meinen Beitrag Wenn das Wörtchen NICHT nicht wär

5. Übe Dankbarkeit.

Schau ganz regelmäßig auf die guten Seiten. Alle Dinge haben – wie eine Medaille – zwei Seiten. Es gibt immer ein Gegenstück. Es ist die Seite sichtbar, die Du immer wieder anschaust. Die, die Du nährst. Wenn Du also immer wieder auf die “selbstverständlichen” guten Dinge bewusst schaust, wirst Du sie deutlicher, leichter wahrnehmen. Sie werden größer und stärker. Sie bekommen mehr Einfluss.

Das ist es. So schaffst Du es, den Fokus zu verschieben. Auf die schönen, die positiven, wertvollen Dinge.

Warum Du damit Deine Übermacht negativer Gedanken löst

Dazu muss ich fast nichts mehr schreiben, oder? Da, wo der Fokus liegt, fliegen Deine Gedanken hin. Da wo sie Nahrung bekommen, bleiben sie. Durch die obigen Punkte schaust Du genauer hin. Holst Dir Deine Gedanken gezielt ins Bewusstsein, schaust sie an und entscheidest.

Du entscheidest, welche Seite der Medaille Du sehen möchtest.

Du hängst sie Dir um oder legst sie weit weg in einen Karton im Keller.

Arbeit mit Deinen Gedanken hört nie auf. Gedankenhygiene ist wie waschen und sollte genauso zur täglichen Routine gehören. Denn unsere Gedanken kommen aus der Vergangenheit. Sie sind dort geboren und meinen, unsere Zukunft bestimmen zu dürfen.

Du entscheidest, ob Du es zulässt oder nicht.

Erst, wenn alle Erwachsenen das verstanden haben und Kindern ihre schrägen Gedankengegänge nicht mehr aufdrücken, werden Menschen wirklich freie Gedanken haben können. Es wird also vermutlich noch sehr, sehr lange dauern.

Aber Du kannst damit jetzt anfangen. Heute. In dieser Sekunde.

Worauf wartest Du? Los geht’s. Nimm Dein Leben in die Hand und fang mit Deinen Gedanken an.

Allerdings sei vorsichtig. Du brauchst eine Idee, ein Ziel. Nur so läßt sich feststellen, welche Gedanken förderlich, also positiv, und welche negativ, also hinderlich sind.

Und denk dran.

Nur lesen und wissen hilft nichts, wenn Du es nicht tust.

Wenn Du nicht umsetzt. Wenn Du alles auf morgen verschiebst. Oder in die “Ist doch alles gar nicht so schlimm”-Falle tappst. Du wirst es bereuen. Früher oder später. Vor allem, wenn Dich Deine Gedanken von wichtigen Veränderungen abhalten, die Du Dir in Deinem Leben wünschst. Wenn Du Dich noch weiter damit beschäftigen möchtest, kannst Du Dir auch die „3 Werkzeuge zum Stoppen des Gedankenkarussells“ herunterladen.

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Mein Name ist Klaudia Spielmann. Als psychologische Ingenieurin verbinde ich das beste aus allen Welten, um vor allem IngenieurINNEN und Frauen im technischen Bereich dabei zu unterstützen, nicht nur Klarheit über den passenden Job und die persönliche (Lebens-) Karriere zu erreichen, sondern dies auch in die Realität umzusetzen. Dazu gehören auch, Strategien und Prinzipien zur Kommunikation, (Lebens-)Zeitmanagement und Leichter Lernen sowie Werkzeuge zum Auflösen von Ängsten und Zweifeln sowie hinderlichen Überzeugungen und Mustern. Schreib mir, wenn Du schneller ans Ziel kommen möchtest. info@klaudia-spielmann.de

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